1650 – 1699

  • Hofkapelle im Wipptal (ab 1650)

    Oberbichler Kapelle, Außenansicht, Ansicht von Süden Ansicht von Süden

    Hofkapelle im Wipptal (ab 1650)

    Die zu einem Erbhof gehörende Kapelle stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Renovierungen bzw. Umgestaltungen erfolgten in den Jahren 1715 und 1731 (Jahrzahl am Weihwasserbecken und Altaraufbau). Die gedrungene Wirkung des nach Süden ausgerichteten Baues wird durch die Hanglage verstärkt. An das kurze Schiff mit je einem kleinen Rundbogenfenster schließt ein dreiseitiger Chor an.…

  • Ausleger in Rattenberg – Werbung von anno dazumal (nach 1650)

    Frühbarocker Ausleger beim ehemaligen „Krämerbräu“, 2. Hälfte 17. Jahrhundert

    Ausleger in Rattenberg – Werbung von anno dazumal (nach 1650)

    Wirtshausausleger, aus Schmiedeeisen gefertigt und manchmal vergoldet oder bemalt, sind die traditionellen Werbeschilder von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben. Heute würde man sie wahrscheinlich mit „Logos“ gleichsetzen, doch sie gehören auch zu den Wahrzeichen der Tiroler Städte und Dörfer. Auch sind sie in Bezug auf ihren historischen Ursprung älter, als man vielleicht annehmen möchte: Schon in römischer…

  • Wegkapelle aus dem Frühbarock im Unterinntal (1652)

    Die Wegkapelle nach der Restaurierung 2003/2004

    Wegkapelle aus dem Frühbarock im Unterinntal (1652)

    Die reizvolle Wegkapelle wurde laut Inschrift im Jahr 1652 erbaut. Sie liegt am Wegrand einer ehemaligen verkehrtechnisch wichtigen Zollstraße und war nicht nur ein Ort der Andacht für die Bauern aus der Gegend, sondern auch für Fuhrleute, Händler, Zöllner und Touristen. Ein Fresko aus der Erbauungszeit mit Darstellung des Mariahilf-Gnadenbildes schmückt das Giebelfeld über der…

  • Zeugen der Zeitmessung – Sonnenuhren in der Umgebung von Innsbruck  (ab 1677)

    Sonnenuhr an der Pfarrkirche Ranggen, um 1778

    Zeugen der Zeitmessung – Sonnenuhren in der Umgebung von Innsbruck  (ab 1677)

    Sonnenuhren sind präzise Zeitmesser, die schon in der Antike bekannt waren und im Zuge der Christianisierung nach Europa kamen. Die ersten mittelalterlichen Exemplare waren „spartanisch“ ausgeführt. Sie bestanden lediglich aus in die Wände geritzten Linien und Zeichen. Erst in der Epoche des Barock – wo sie zu großer Beliebtheit gelangten – entstanden die prächtig dekorierten…

  • Votivbild – Wiederbelebung eines totgeborenen Kindes (1680)

    Gesamtansicht der Votivtafel mit Stifterinschrift

    Votivbild – Wiederbelebung eines totgeborenen Kindes (1680)

    Ein Osttiroler Votivbild von 1680 erzählt sowohl bildlich als auch durch den beigegebenen Text von der wunderbaren Wiederbelebung eines totgeborenen Kindes, damit es die Nottaufe durch die Hebamme empfangen konnte. Dargestellt ist ein Kircheninnenraum mit großem, der Heimsuchung Mariae geweihtem Altar, auf dessen Mensa das neugeborene Wickelkind liegt. Vor dem Altar knien, streng nach Männern…

  • Sockeltruhe aus dem Paznauntal (um 1680)

    Dreifeldrige Stirnseite der Paznauner Sockeltruhe mit geschnitzten Rosetten

    Sockeltruhe aus dem Paznauntal (um 1680)

    Die Möbel des Paznauntales nehmen eine gewisse Sonderstellung innerhalb der Möbellandschaft des Oberinntals ein. Einerseits ist eine starke Anlehnung an die Hauptgestaltungsmittel der bäuerlichen Möbel des Landecker Raumes festzustellen, andererseits ist aus dem Paznauntal eine Gruppe besonders aufwändig dekorierter Möbel erhalten, die vermutlich als Erzeugnisse einer dort tätigen Werkstätte auszuweisen sind. Die Sockeltruhe aus dem…

  • Spitzenkragen und Hosenrock – französische  Herrenmode auf dem Porträt Graf Albert IV. von Görz  (um 1680)

    Gesamtansicht mit ballonartigem Hosenrock und engen Hosenbeinen

    Spitzenkragen und Hosenrock – französische Herrenmode auf dem Porträt Graf Albert IV. von Görz  (um 1680)

    Die Kunstgeschichte hat für ein interessiertes Publikum so manche trügerische zeitliche Zuordnung parat. Als Beispiel sei ein Gemälde aus einer Osttiroler Sammlung genannt, auf dem eine historisch greifbare Persönlichkeit in einer Bekleidung abgebildet wurde, die nicht mit den Lebensdaten des Dargestellten übereinstimmt: Graf Albert IV. von Görz verstarb 1365, wurde auf dem „Porträt“ eines unbekannten…

  • Altar mit Rosenkranzgeheimnisse aus Osttirol  (um 1680)

    14 Rosenkranzbilder umschließen den Säulenaltar mit schwarzer Ebenholzfassung

    Altar mit Rosenkranzgeheimnisse aus Osttirol  (um 1680)

    Ein künstlerisches Kleinod ganz besonderer Art findet sich in Osttirol: ein Säulenaltar, um den 14 Gemäldemedaillons mit Szenen aus dem Leben Jesu, Marias und des Nährvaters Josef angeordnet sind. Da diese kreisförmigen Bilder wie an einer Gebetsschnur aufgefädelt scheinen, werden sie auch als „Rosenkranzbilder“ bezeichnet. Das legt den Schluss nahe, dass es sich bei den…

  • Glocken der Pfarrkirche Auffach/Wildschönau (1688)

    Die Glocke am Vorplatz der Kirche in Auffach

    Glocken der Pfarrkirche Auffach/Wildschönau (1688)

    Viele Tirolerinnen und Tiroler könnten sich ein Leben im „heiligen Land“ ohne den mehrmals täglich ertönenden Klang der vielen Kirchenglocken nicht vorstellen, auch wenn den wenigsten unter ihnen bewusst ist, dass es sich bei den sakralen Klangkörpern um schützenswerte Denkmäler handelt. Der überwiegende Teil der einheimischen Glocken besteht aus Bronze, die im Mittelalter in so…

  • Votivbild – Von der Pest verschont geblieben (1693)

    Dreigeteilter Bildaufbau mit Inschriftenband, Stifterfamilie und himmlischer Sphäre

    Votivbild – Von der Pest verschont geblieben (1693)

    In Tirols Kirchen befinden sich viele Votivbilder, die als Zeichen des Dankes für eine erfolgreiche Hilfe einer himmlischen Macht gestiftet wurden. Das Votivbild aus dem späten 17. Jahrhundert wurde von einer Familie aus Innsbruck-Hötting gespendet, weil sie von der großen Pestepidemie des Jahres 1625 verschont geblieben war. Das Votivbild hat einen mehrteiligen Aufbau. Am unteren…