Imst

  • Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Imst (ab 1460)

    Der mächtige Nordturm mit Spitzgiebelhelm

    Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Imst (ab 1460)

    Am Nordrand der höher gelegenen Oberstadt situiert prägt die dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit dem besonders hohen Turm das durch Hanglage gekennzeichnete Ortsbild von Imst. Die älteste Kirche von Imst stand sicher auf dem so genannten Bergl (Laurentiuskirche). Ein Pfarrer von Imst wird 1267 erwähnt, eine Vorgängerkirche 1350 nach Vergrößerung geweiht (Reste 1970 ergraben). Unmittelbar nach…

  • Anna selbdritt – plastisches Andachtsbild mit Anna, Maria und dem Jesuskind (1515 – 1520)

    Anna selbdritt, Imst

    Anna selbdritt – plastisches Andachtsbild mit Anna, Maria und dem Jesuskind (1515 – 1520)

    Die Kunstgeschichte von Imst kann auch als ein Stück Kirchengeschichte betrachtet werden. Eine Figurengruppe mit der interessanten Fachbezeichnung „Anna selbdritt“ befand sich ursprünglich am gotischen Annenaltar der Pfarrkirche und wird heute im Museum im Ballhaus aufbewahrt. Die Plastik stammt von Jörg Lederer (ca. 1470-1550 in Kaufbeuren), der sie – genauso wie ein Pendant in der…

  • Pfostenspeicher im Ötztal – sichere Aufbewahrung der Vorräte (ab 1549)

    Pfostenspeicher in Sölden

    Pfostenspeicher im Ötztal – sichere Aufbewahrung der Vorräte (ab 1549)

    Speicherbauten kommt im Gebäudeverband eines Bauernhofes besondere Bedeutung zu, denn darin wurden nicht nur die lebensnotwendigen Vorräte aufbewahrt, sondern auch andere wertvolle Habe des Hofes. Wegen der Feuergefahr wurden Speicher stets etwas abseits von den übrigen Gebäuden errichtet. Je nach Vorhandensein von natürlichem Baumaterial haben sich – regional unterschiedlich – gemauerte oder hölzerne Speicherbauten entwickelt.…

  • Fassadenmalerei am Gasthof Stern in Ötz (ab 1573)

    Die Hauptfassade mit Architektur malerei und biblischen Szenen

    Fassadenmalerei am Gasthof Stern in Ötz (ab 1573)

    Die Fassadendekorationen am Gasthof Stern in Oetz gehören zu den ältesten und reichhaltigsten in Tirol. Die erste Bemalung des Gebäudes fand 1573 statt und wurde von einem Gerichtsanwalt namens Christian Rott in Auftrag gegeben. Mit den Worten „allerley Affenwerk und Leichtfertigkeit“ kritisierte ein Geistlicher die Fassadenmalereien in einer deutschen Stadt im 14. Jahrhundert. Das war…

  • Totenkasel – klagendes Skelett an einem Messgewand aus Stams (1623)

    Rückseite der Kasel mit „Sensenmann“

    Totenkasel – klagendes Skelett an einem Messgewand aus Stams (1623)

    Eine prächtig bestickte Totenkasel steht als Beispiel für die hohe Qualität der Textilkunst des Barock. Totenkaseln waren das liturgische Gewand des Priesters bei Beerdingungsfeiern, was die Abbildung eines Totenkopfs auf der Vorderseite und eines „Sensenmanns“ auf der Rückseite dieses Messkleides erklärt. Es besteht aus schwerem schwarzem Samt, der mit Seidenfäden bzw. -garnen, feinen Gold- und…

  • Bäuerliche Backöfen  (ab 1700)

    Ablegen der Brotlaibe auf dem Backbrett

    Bäuerliche Backöfen  (ab 1700)

    In allen Teilen Tirols kann man noch gemauerte Backöfen entdecken. Sie haben die Jahrhunderte aus dem Respekt überdauert, den man dem Grundnahrungsmittel Brot entgegenbringt. Man muss sie aber auch als stumme Zeugen für eine Ära des bäuerlichen Lebens betrachten, die von Selbstversorgung geprägt war und in der das „tägliche Brot“ ein rares Gut darstellte. In…

  • Kapelle im Ötztal (1725)

    Der barocke Altar mit Altarbild von Josef Prenner, 1726

    Kapelle im Ötztal (1725)

    Das Ötztal weist zahlenmäßig einen sehr großen Bestand an Kapellenbauten auf, die großteils sehr aufwändig gebaut und mit künstlerisch wertvollem Inventar ausgestattet sind. Viele davon sind der hl. Maria geweiht, wie auch jene, im Jahr 1725 erbaute Kapelle, die sich als stattlicher gemauerter Rechteckbau mit dreiseitigem Chorschluss, steilem Satteldach und Dachreiter auszeichnet. Die Fassaden sind…

  • Vortragekreuze aus dem Oberinntal  (ab 1735)

    Vortragekreuz aus der Gegend von Imst, um 1735

    Vortragekreuze aus dem Oberinntal  (ab 1735)

    In der Region Imst-Pitztal haben sich seit dem 18. Jahrhundert einige sehr schöne Vortragekreuze erhalten. Es handelt sich dabei um künstlerisch hochwertig ausgeführte Kruzifixe, die an einer Stange befestigt werden. In der Liturgie finden diese Kreuze vor allem bei Prozessionen Verwendung, u.a. bei den Palmprozessionen am Palmsonntag, den Fronleichnams-, Bitt- und Flurprozessionen, aber auch bei…

  • Pfarrgärten – barocke Ziergärten als Orte der Erholung im Oberinntal (ab 1735)

    Der barocke Garten vor dem Widum in Imst

    Pfarrgärten – barocke Ziergärten als Orte der Erholung im Oberinntal (ab 1735)

    Pfarrhäuser werden in Tirol auch „Widen“ genannt, wobei sich der Begriff „Widum“ vom althochdeutschen Wort für Kirchengut herleitet. Sie stellen das organisatorische Zentrum einer Pfarre dar und beherbergen Wohnungen für Priester, Büros, Archive, Hauskapellen sowie Räume für die Lagerung von Kirchengerät und sakraler Kunst. Darüber hinaus fungieren sie als Treffpunkte für die Mitglieder der Pfarrgemeinde.…

  • Lactatio Bernardi – Deckenfresko in der Kapelle auf der Stamser Alm (1748/1749)

    Deckenfresko: Milchgabe an den hl. Bernhard

    Lactatio Bernardi – Deckenfresko in der Kapelle auf der Stamser Alm (1748/1749)

    Rogerius Sailer, Abt des Zisterzienserstiftes Stams, ließ 1744 auf der Stamser Alm einen kleinen Ansitz errichten, der ihm und seinen Mitbrüdern als Sommerrefugium diente. Wenig später gab er den Bau einer Kapelle in Auftrag, die mit Fresken von Joseph Jais, einem Altar von Stiftsbildhauer Johann Reindl und einem Altarbild von Josef Bernhard Stebele ausgestattet wurde.…

  • Zeichnungen und Skizzen von Joseph Schöpf  – Relikte eines Künstlerlebens (ab 1775)

    Anatomische Kinderstudien

    Zeichnungen und Skizzen von Joseph Schöpf – Relikte eines Künstlerlebens (ab 1775)

    Joseph Schöpf (Telfs 1745-1822 Innsbruck) gehörte zu den anerkannten Malern des Spätbarock in Tirol und hinterließ eine Vielzahl von eindrucksvollen Werken, z.B. die Fresken der Johanneskirche in Innsbruck (1794). In seinem Testament vermachte er seinen gesamten künstlerischen Nachlass dem Stift Stams, dem er seit seinen Jugendtagen verbunden war. Auf diesem Weg gelangte die Kunstsammlung des…

  • Goldener Schlüssel in Imst – ein Schmiedeeisengrabkreuz in außergewöhnlicher Form (1797)

    Klassizistisches Grabkreuz, inschriftlich von Johann Franz Guem

    Goldener Schlüssel in Imst – ein Schmiedeeisengrabkreuz in außergewöhnlicher Form (1797)

    Überall in Tirol findet man qualitätvolle Kunstschmiedearbeiten aus der Zeit des Hochbarock und des Rokoko. Z.B. entstanden im Außerfern und im oberen Inntal bemerkenswerte Grabkreuze, Fensterkörbe und Wirtshausschilder, die mit dem Namen der Familie Guem (manchmal auch: Guemb) in Verbindung stehen. Über drei Generationen sind in Ehrwald Johann Guem (1710-1796), sein Sohn Johann Franz (1755-1815)…