Arbeitswelt & Beruf

  • Getreideharpfen – Trockengerüste in der Kulturlandschaft Osttirols (um 1955)

    Getreideharpfen im Osttiroler Pustertal, 1955

    Getreideharpfen – Trockengerüste in der Kulturlandschaft Osttirols (um 1955)

    Die Veränderungen in der Landwirtschaft von der Selbstversorgung hin zur reinen Vieh- und Milchwirtschaft wirken sich mitunter auch in der Kulturlandschaft aus. Der Anbau von Getreide war in der Vergangenheit wichtiger Bestandteil der Grundversorgung der Tiroler Bauern. Heute sind die Getreideäcker fast gänzlich verschwunden und damit sind auch Nutzbauten und Vorrichtungen, die bei der Getreideernte…

  • Pfostenspeicher im Ötztal – sichere Aufbewahrung der Vorräte (ab 1549)

    Pfostenspeicher in Sölden

    Pfostenspeicher im Ötztal – sichere Aufbewahrung der Vorräte (ab 1549)

    Speicherbauten kommt im Gebäudeverband eines Bauernhofes besondere Bedeutung zu, denn darin wurden nicht nur die lebensnotwendigen Vorräte aufbewahrt, sondern auch andere wertvolle Habe des Hofes. Wegen der Feuergefahr wurden Speicher stets etwas abseits von den übrigen Gebäuden errichtet. Je nach Vorhandensein von natürlichem Baumaterial haben sich – regional unterschiedlich – gemauerte oder hölzerne Speicherbauten entwickelt.…

  • Fasslbrunnen im Tiroler Oberinntal – dörfliche Wasserversorgung (um 1750)

    Platzbrunnen in Fiss als Viehtränke, Foto Wilhelm Angerer, um 1950

    Fasslbrunnen im Tiroler Oberinntal – dörfliche Wasserversorgung (um 1750)

    In der Kunstgeschichte nehmen Brunnen einen bedeutenden Stellenwert ein, weil sie als Elemente der dekorativen Platz-, Garten- oder Parkgestaltung oft von renommierten Künstlern geschaffen wurden. So zählt z.B. der Leopoldsbrunnen beim Tiroler Landestheater am Rennweg in Innsbruck auch deshalb zu den Wahrzeichen der Landeshauptstadt, weil er nach Entwürfen des bekannten manieristischen Bildhauers Caspar Gras (1585…

  • Peter Anich – Bauernkartograf aus Oberperfuss (1723-1766)

    Erdglobus von Peter Anich, 1758

    Peter Anich – Bauernkartograf aus Oberperfuss (1723-1766)

    Peter Anich (1723-1766 Oberperfuss) war Bauer und Kartograf. Bis zu seinem 28. Lebensjahr war er in der Landwirtschaft tätig und bildete sich als Autodidakt weiter, bevor er bei einem Jesuiten und Universitätsprofessor in Innsbruck jeden Sonn- und Feiertag Mathematik, Feldmesskunde und Astronomie studierte. Er fertigte Himmels- und Erdgloben an, die heute u.a. im Tiroler Landesmuseum…

  • Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck – Familienunternehmen seit 1599

    Glockengießerei und Museum in Innsbruck, Wilten

    Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck – Familienunternehmen seit 1599

    Das Handwerk des Glockengusses hat eine lange Vergangenheit. Seine Besonderheit liegt darin, dass sich das Herstellungsverfahren von Glocken bis heute nur unwesentlich verändert hat. Der Glockenguss war bis ins 13. Jahrhundert ein rein klösterliches Handwerk. Erst durch den Zusammenschluss der Glockengießer zu einer eigenen Zunft entstand daraus ein Gewerbe. Die frühesten Glocken für Tirol stammten…

  • Almhütten im Stubaital – Zeugnisse bäuerlicher Arbeitswelt (ab 1850)

    Mischbachalm, Aufnahme 1978

    Almhütten im Stubaital – Zeugnisse bäuerlicher Arbeitswelt (ab 1850)

    Ortsbezeichnungen wie „Ranalt“, „Falbeson“ oder „Schangelair“ weisen auf eine ursprünglich rätoromanische Besiedlung des Stubaitales hin. Die übrigen Almen im Tal tragen deutsche Namen und sind nach den rätoromanischen entstanden. Erste Erwähnung fanden sie um das Jahr 1000. Damals beschenkten die Grafen Otto und Heinrich von Andechs das Hochstift Freising sowie das Kloster Georgenberg bei Stans…

  • Ausbildung und Beruf – Wandmalereien an Schulgebäuden (ab 1949)

    Sgraffito an der Volksschule Volders, Max Spielmann, 1955

    Ausbildung und Beruf – Wandmalereien an Schulgebäuden (ab 1949)

    Weil sie ihr Weg in die Klassenzimmer täglich an einem Kunstwerk an der Außenfassade ihres Schulgebäudes vorbeiführte, geht für viele Tiroler und Tirolerinnen die erste Begegnung mit Kunst auf die Schulzeit zurück. Eine beachtliche Zahl an Wandmalereien und Sgraffitos an Schulen entstand in den 1950er-Jahren infolge einer von der Tiroler Landesregierung erlassenen Richtlinie für „Kunst…

  • Heiliger Florian als Patron der Feuerwehr – Fresken an Feuerwehrgebäuden (ab 1950)

    Gerätehaus der Feuerwehr in Fulpmes, Medraz, um 1960

    Heiliger Florian als Patron der Feuerwehr – Fresken an Feuerwehrgebäuden (ab 1950)

    Er wird meist in der Uniform eines römischen Soldaten dargestellt, der aus einem Gefäß Wasser auf ein in Flammen stehendes Haus gießt. Manchmal ist er auch mit einem Mühlstein als Attribut für sein Martyrium dargestellt – er starb 304 n. Chr. in Lauriacum (heute Lorch in der Gemeinde Enns) den Märtyrertod. Mitunter begleiten Schriftzüge die…

  • Fuhrwesen in Tirol – ehemaliger Fuhrmannsgasthof in Pettnau (um 1780)

    Fassadenmalerei mit Sonnenuhr, Heiligendarstellungen und Fuhrmannszug

    Fuhrwesen in Tirol – ehemaliger Fuhrmannsgasthof in Pettnau (um 1780)

    Im Spätmittelalter stieg in Tirol der Warenverkehr so an, dass eine straffe Organisation des Transportwesens notwendig wurde. Z.B. entstanden entlang der Routen Fuhrmannsgasthöfe, die sich auf die Beherbergung der Fuhrleute und die Betreuung von Pferden und Wagen spezialisierten. In Pettnau hat sich ein solcher Gasthof erhalten. Heute wird das historische Gebäude u.a. als Gemeindeamt genützt,…

  • Sägemühle in Innervillgraten, Wegelatesäge – ein technisches Denkmal (1883)

    Sägemühlengebäude nach der Renovierung, Zustand 1998

    Sägemühle in Innervillgraten, Wegelatesäge – ein technisches Denkmal (1883)

    Die „Wegelatesäge“ wurde 1883 auf dem Gemeindegebiet von Innervillgraten am Eingang des Arntales errichtet. Nach Zerstörung durch eine Lawine wurde die Sägemühle 1951 wiederaufgebaut und war bis 1968 in Betrieb. Seit der Renovierung im Jahre 1993 ist das Objekt funktionstüchtig wiederhergestellt und wurde für die vorbildhafte Instandsetzung eines technischen Denkmales 1999 mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet.…