Feste & Religion

  • Heiliges Grab – Ostergrab aus der Zeit des Jugendstils in Innsbruck  (1904)

    Gesamtansicht des Heiliggrabes mit Grabliegerchristus

    Heiliges Grab – Ostergrab aus der Zeit des Jugendstils in Innsbruck  (1904)

    Das Heilige Grab für die 1896/97 erbaute und vollständig im Nazarenerstil ausgeschmückte Herz-Jesu-Kirche der Klosterkirche der Redemptoristen in Innsbruck wurde laut Klosterchronik erstmals zu Ostern 1904 in der Lourdeskapelle aufgestellt. Der Künstler dieses stilistisch an den Jugendstil angelehnten Werkes ist durch seine Signatur am unteren Rand des Mittelbildes fassbar: Pater J. Weilharter, ein Redemptoristenpater, der…

  • Ostergrab in Pettneu am Arlberg Heiliges Grab auf Bestellung (um 1890)

    Der eigentümliche Lichteffekt entsteht durch elektrische Beleuchtung der bunten Steine von hinten

    Ostergrab in Pettneu am Arlberg Heiliges Grab auf Bestellung (um 1890)

    In Tirol haben sich zwei außergewöhnliche Heilige Gräber erhalten, nämlich jene der Pfarren Stanzach im Außerfern und Pettneu am Arlberg, die beide über Bestellungen aus Versandkatalogen an ihre Bestimmungsorte gelangten. Von weiteren derartigen Heiligen Gräbern in Brixen im Thale und Bach sind nur noch Teile erhalten. Normalerweise wurden Heilige Gräber bei regional tätigen Malern in…

  • Votivbild – Lawinenunglück in Osttirol (1631)

    Das Unglück, die himmlisch wirkende Macht und die Textlegende

    Votivbild – Lawinenunglück in Osttirol (1631)

    Manche Votivbilder veranschaulichen die Gründungsgeschichte eines Gnadenortes oder einer Wallfahrtskirche: Auf der Votivtafel des Christian Egger wird von einem Lawinenunglück des Jahres 1631 in Osttirol berichtet. Damals wurden der Stifter der Tafel und sieben weitere Männer beim Heuholen von einer Lawine überrascht und mitgerissen. In seiner Todesangst flehte Christian Egger die Muttergottes um Hilfe an…

  • Votivbild, Schlacht gegen die Bayern im Unterinntal (1744)

    Detaillierte Wiedergabe des Schlachtgeschehens und die Hilfe der hll. Georg, Martin und der Gnadenmuttergottes vom Hechenberg

    Votivbild, Schlacht gegen die Bayern im Unterinntal (1744)

    Zu den häufigsten Lebensumständen, die zur Stiftung einer Votivtafel geführt haben, zählen (Dank für die Errettung aus) Krankheit oder Naturkatastrophen. Daneben bezieht sich ein nicht unwesentlicher Anteil an Votivbildern auf bewaffnete Auseinandersetzungen. Sie wurden zum Dank dafür gestiftet, dass jemand unversehrt aus einem Krieg oder einer Schlacht heimgekehrt bzw. dass aus Kämpfen herrührende Verletzungen verheilt…

  • Votivbild – Von der Pest verschont geblieben (1693)

    Dreigeteilter Bildaufbau mit Inschriftenband, Stifterfamilie und himmlischer Sphäre

    Votivbild – Von der Pest verschont geblieben (1693)

    In Tirols Kirchen befinden sich viele Votivbilder, die als Zeichen des Dankes für eine erfolgreiche Hilfe einer himmlischen Macht gestiftet wurden. Das Votivbild aus dem späten 17. Jahrhundert wurde von einer Familie aus Innsbruck-Hötting gespendet, weil sie von der großen Pestepidemie des Jahres 1625 verschont geblieben war. Das Votivbild hat einen mehrteiligen Aufbau. Am unteren…

  • Votivbild – Versteigerung eines Ölbergs im Lechtal (ab 1800)

    1. Tafel: Prozession mit Übertragung des Kreuzes in die 1766 erbaute Kapelle

    Votivbild – Versteigerung eines Ölbergs im Lechtal (ab 1800)

    Viele Votivtafeln in Tirol stehen mit der Geschichte eines Gnadenortes auf besondere Weise in Verbindung. Aus dem Lechtal ist ein dreiteiliges Votivbild bekannt, dessen Vorder- und Rückseiten bemalt und beschriftet sind. Dabei handelt es sich um eine Votivgabe, die nicht in einem Zug entstanden ist, sondern Jahrzehnte hindurch erweitert und vervollständigt wurde. Die Tafeln beschreiben…

  • Bildsäulen im Oberinntal – Stille Zeugen am Wegrand  (1956)

    Bildsäule mit bauchigem Schaft und Bildnischen im Aufsatz

    Bildsäulen im Oberinntal – Stille Zeugen am Wegrand  (1956)

    Nicht umsonst gilt Tirol als „heiliges Land“, in dem christliche Traditionen und Bräuche besonders gepflegt werden: Überall finden sich große und kleine Denkmäler, welche die tiefe Verbundenheit der Bevölkerung mit der Religion dokumentieren. Zum Kreis der so genannten sakralen Kleindenkmäler zählen die verstreut liegenden Haus- und Wegkapellen, Ölberge, Kreuzwegstationen und Bildsäulen. Zum überwiegenden Teil wurden…

  • St. Ulrich am Ulrichshof in Thaur – eine der ältesten Kirchen Österreichs (ab 780)

    Aussenansicht mit Kirche, Turm und Wohngebäude

    St. Ulrich am Ulrichshof in Thaur – eine der ältesten Kirchen Österreichs (ab 780)

    Der harmonisch gegliederte Gebäudekomplex, der sich heute im südlichen Teil des Dorfes befindet, war einst als Symbol Augsburger Besitzungen im Tiroler Inntal weithin sichtbar. Er umfasst drei Bauwerke: eine einfache Saalkirche mit Rundapsis, einen wuchtigen Turm und ein Wohngebäude. Die Ursprünge der Kirche gehen vermutlich in das 8. Jahrhundert zurück, weshalb sie zu den ältesten…

  • Betonglasfenster von Max Weiler in der Pfarrkirche Maria am Gestade in Innsbruck – ein mystisches Farberlebnis (1961)

    Ausschnitt der Glasmosaikwand mit Farbenspiel durch natürliches Licht

    Betonglasfenster von Max Weiler in der Pfarrkirche Maria am Gestade in Innsbruck – ein mystisches Farberlebnis (1961)

    Das seit 1861 bestehende Tiroler Traditionsunternehmen Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an der Beseitigung von Schäden beteiligt, die am Wiener Stephansdom und am Dom von Linz entstanden waren. Bald gelangten aber auch Arbeiten zur Ausführung, die auf Entwürfe einheimischer Künstler zurückgingen. Unter ihnen ist Max Weiler (Hall in Tirol…

  • Altar mit Rosenkranzgeheimnisse aus Osttirol  (um 1680)

    14 Rosenkranzbilder umschließen den Säulenaltar mit schwarzer Ebenholzfassung

    Altar mit Rosenkranzgeheimnisse aus Osttirol  (um 1680)

    Ein künstlerisches Kleinod ganz besonderer Art findet sich in Osttirol: ein Säulenaltar, um den 14 Gemäldemedaillons mit Szenen aus dem Leben Jesu, Marias und des Nährvaters Josef angeordnet sind. Da diese kreisförmigen Bilder wie an einer Gebetsschnur aufgefädelt scheinen, werden sie auch als „Rosenkranzbilder“ bezeichnet. Das legt den Schluss nahe, dass es sich bei den…

  • Gnadenstuhl – Dreifaltigkeits-Darstellungen in Osttirol (ab 1452)

    Gnadenstuhl in der Kapelle von Schloss Bruck, Nikolaus Kentner, 1452

    Gnadenstuhl – Dreifaltigkeits-Darstellungen in Osttirol (ab 1452)

    Andachtsbilder dienen dazu, das Gemüt des Betrachters anzuregen und ihn in seinem Glauben und seinem Gebet zu unterstützen. Doch auch die meditativ oder anschaulich gestalteten Gemälde und Skulpturen unterlagen im Verlauf der Jahrhunderte ikonografischen Veränderungen, was sowohl auf gesellschaftspolitische als auch theologische Ursachen zurückgeführt werden kann. Gnadenstuhl- oder Dreifaltigkeits-Darstellungen sind seit dem 12. Jahrhundert bekannt.…

  • Zunftkirche in Bichlbach – einzige erhaltene Zunftkirche Österreichs  (1708 – 1712)

    Außenansicht von Osten

    Zunftkirche in Bichlbach – einzige erhaltene Zunftkirche Österreichs  (1708 – 1712)

    Das Außerfern besitzt in der Zunftkirche Bichlbach als ehemaligem regionalem Hauptsitz (= Hauptlade) der Zunft der Maurer, Steinmetze und Zimmerleute ein kulturhistorisch und künstlerisch bedeutsames Bauwerk. Vom späten 17. Jahrhundert bis 1849 bestand die Bichlbacher Bruderschaft: 1694 genehmigte Kaiser Leopold I. (1640-1705) die Gründung einer Zunft für Bauhandwerker des Gerichts Ehrenberg mit Sitz in Bichlbach.…