Die reizvolle Wegkapelle wurde laut Inschrift im Jahr 1652 erbaut. Sie liegt am Wegrand einer ehemaligen verkehrtechnisch wichtigen Zollstraße und war nicht nur ein Ort der Andacht für die Bauern aus der Gegend, sondern auch für Fuhrleute, Händler, Zöllner und Touristen.
Ein Fresko aus der Erbauungszeit mit Darstellung des Mariahilf-Gnadenbildes schmückt das Giebelfeld über der Eingangstür. Über dem Fresko dokumentiert die Jahrzahl „1652“ das Erbauungsjahr. Unter dem Fresko weist eine zweite Jahrzahl „1658“ auf die wenige Jahre später ausgeführte Bemalung hin, die bei der Renovierung von 2003/04 großteils wieder freigelegt werden konnte.
Der Innenraum mit Kreuzgewölbe ist mit einer einfachen Mensa ausgestattet, vor der sich eine hölzerne Betbank befindet. Die Wand über der Mensa schmückt ein Tafelbild aus dem 18. Jahrhundert, das in bewegter Formensprache und üppigen Farben die Verherrlichung der Eucharistie zeigt.
Architektonische Gestaltung
In der bäuerlichen Welt war man bemüht, den sakralen Charakter der kleinen privaten Andachtsstätten bewusst durch eine gehobene Formgebung und durch bessere Materialwahl aus dem gewohnten baulichen Umfeld der ländlichen Siedlungen herauszuheben. Vorbild war mitunter auch der große Kirchenbau, an den sich die sakralen Kleindenkmäler in ihrer formalen Ausgestaltung orientiert haben. Die Grundformen zeigen fließende Übergänge vom einfachen, säulenartigen Bildstock zum Kapellenbildstock bis hin zur eigentlichen, oft sehr stattlichen Kapelle.
Die frühbarocke Andachtsstätte ist bereits als Kapelle mit einem kleinen, betretbaren Betraum ausgeführt. Auf dem über rechteckigem Grundriss errichteten Mauerbau mit geradem Chorschluss sitzt ein steiles, mit Schindeln gedecktes Satteldach, das an der nach Nordosten ausgerichteten Eingangsfassade weit vorgezogen ist. Der Kapellenbau ist in seinen Baudetails aufwändig gestaltet: Wandöffnungen mit querovalen Fenstern und abgesetzter Laibung sowie das karniesbogig geschlossene Portal zeugen ebenso von der auffälligen architektonischen Gliederung wie das von Stuckleisten gerahmte Giebelfeld. Vom weiß verputzten Mauerwerk der Kapelle heben sich die gelb gefärbelten Fenster- und Türlaibungen ab.
Bei der Restaurierung im Jahr 2004 wurden im Betraum drei figurale Wandmalereien aus der Zeit um 1658 freigelegt. Dargestellt sind Heilige, die in der bäuerlichen Welt bekannt waren und deshalb besondere Verehrung erfahren haben: der hl. Martin mit der Mantelspende sowie die hll. Antonius von Padua mit Lilie in der Hand und Leonhard mit Fußfessel und Stab als Attribute.